Erwin Strittmatter, geboren am 14. 8. 1912 in Spremberg (Niederlausitz). Kindheit auf dem Dorf. Verließ das Gymnasium mit sechzehn Jahren, danach Bäckerlehre in der Bäckerei des Vaters. Im folgenden Tätigkeiten als Bäckergeselle, Aushilfskellner, Tierwärter, Chauffeur, Knecht, Pferdepfleger und Hilfsarbeiter. Im Zweiten Weltkrieg Soldat; Desertion kurz vor Kriegsende. Nach dem Krieg zunächst wieder Bäcker, nach der Bodenreform Kleinbauer. Seit 1947 Mitglied der SED, wurde er zum Amtsvorsteher für sieben Dörfer ernannt; daneben „Volkskorrespondent“. Seit 1951 Lokalredakteur im Senftenberger Braunkohlegebiet. Nach Erscheinen des ersten Romans freischaffender Autor. Seit 1954 lebte Strittmatter auf dem „Schulzenhof“ in Dollgow, Kreis Gransee, hier längere Zeit auch LPG-Mitglied und Ponyzüchter. Er war mit der Lyrikerin und Literaturkritikerin Eva Strittmatter verheiratet. Mitglied der Akademie der Künste (seit 1959), hohe Funktionen im Deutschen Schriftstellerverband. Strittmatter starb am 31. 1. 1994 in Dollgow.
* 14. August 1912
† 31. Januar 1994
von Frauke Meyer-Gosau
Essay
Wenn es von Erwin Strittmatters Werk heißt, es bezeichne „einen guten Teil der Literaturgeschichte der DDR“ (Jarmatz, 1973), so ist das in vieler Hinsicht zutreffend: Fast jedes seiner größeren Prosawerke – und auf der Prosa lag der Schwerpunkt in Strittmatters literarischer Produktion – hat in der DDR literaturwissenschaftliche und -kritische Debatten ausgelöst, die jeweils einen Wendepunkt in der kulturpolitischen Funktionsbestimmung der ...